So pflegen Sie die Pfoten Ihres Hundes wie ein Profi

Einleitung

Hundepfote

Bei meiner täglichen Arbeit im Hundesalon fällt mir oft auf, dass viele Hundebesitzer nicht so sehr auf die Pfoten Ihres Hundes achten. Dabei sind die Pfoten Ihres Hundes von großer Bedeutung – schließlich sind seine Pfoten seine Basis. Haben Sie heute schon die Pfoten Ihres Hundes kontrolliert?

 

Hundepfoten haben mehrere Funktionen: Sie sind nicht nur sein wichtigstes Fortbewegungsmittel. Sie sind Stoßdämpfer und Gleitschutz, aber auch zum Hinterlassen von Duftspuren. Und nicht zu vergessen, sie regulieren die Körpertemperatur durch Schweißdrüsen. Es gibt viele Hundehalter, die den Pfotengeruch ihres Hundes lieben. Gehören Sie auch zu den verrückten Pfotenschnüfflern? Willkommen im Club.

 

Da Hundepfoten sehr wichtig für die Gesundheit Ihres Hundes sind, sollten Sie sie regelmäßig pflegen. Kontrollieren und reinigen Sie die Pfoten. Das empfiehlt sich besonders nach Spaziergängen. Wenn die Zehenräume durch Erde, Sand etc. stark 

verschmutzt sind, sollten sie auf jeden Fall gebadet werden. Sonst hilft ein Tuch.

Der Hund ist ein Zehengänger, das heißt, er bewegt sich im Gegensatz zum Menschen nicht auf der ganzen Sohle, sondern nur auf seinen Zehen. Das hat den Vorteil, dass er sehr viel schneller laufen kann als der Mensch. Die robusten Ballen bestehen aus Fett und Hornhaut, die so einiges aushalten können. Erkrankungen und Verletzungen  kommen trotzdem immer mal wieder vor. 

Grannen

Fremdkörper in der Pfote

Pfote mit dichtem Haarwuchs

Die größte Gefahr für die Ballen sind eingedrungene Fremdkörper. Wenn Ihr Hund nach einem Sommerspaziergang durch hohes Gras läuft und sich im Anschluss vermehrt an den Pfoten leckt, ist Vorsicht geboten. Dann kann es gut möglich sein, dass sich eine Granne in die Pfotenzwischenräume gebohrt hat. Hat Ihr Hund sehr viele Haare in den Zehenzwischenräumen, kann man das auch nicht gleich sehen. Deshalb ist es wichtig, die Haare zwischen den Pfoten zu kürzen. 

Zu dichte und zu lange Haare zwischen den Ballen können zudem verklumpen, wenn man sie nicht regelmäßig reinigt. Es bilden sich filzige, betonharte Klumpen, die nicht nur unangenehm für den Hund sind, sondern auch Entzündungen und Abszesse hervorrufen können. Fühlen sind daher regelmäßig die Ballenzwischenräume mit den Fingern genau ab. Spreizen Sie die Pfote und kontrollieren Sie auf Verhärtungen. Wenn sich bereits Klumpen gebildet haben, sollten diese sofort entfernt werden, was leider nicht immer angenehm ist. Daher ist die Verhinderung von Verfilzungen die beste und angenehmste Vorsorge. Die Haare in den Zwischenräumen lassen sich mit einer Pfotenschere (die an der Spitze hervorstehende Rundungen aufweist) oder eine Schermaschine mit sehr kurzem Scherkopf entfernen. 

Fremdkörper in der Pfote

Hundepfote geschoren

Wenn Sie sich das nicht selbst zutrauen, fragen Sie beim Hundefriseur um Rat. Es ist nicht schwer. Und vor allem können Sie dann selbst schnell Abhilfe schaffen, anstatt erst einen Termin beim Hundefriseur zu vereinbaren. Die Pfote sollte vorher gut gereinigt sein. So entfernt man schon den grob aufliegenden Schmutz und hat auch eine bessere Sichtbarkeit. Wenn möglich, puhlt man den Klumpen etwas mit den Fingern in die Höhe, um eine bessere Erreichbarkeit zu bekommen und um die Verfilzung wirklich komplett zu entfernen. Mit der Schere oder der Schermaschine dann unterhalb der Verfilzung abschneiden oder abscheren. Fertig. Anschließend noch einmal mit den Fingern kontrollieren, ob Sie jetzt bis zur Haut und vor allem keine Haare mit fester, klumpiger Konsistenz fühlen können. Sie können stolz auf sich sein.

Die verletzte Pfote

Ein gesunder Ballen ist weich und elastisch. Wenn die Pfote jedoch in den Zwischenräumen errötet und anschwillt, sollten Sie handeln. Die verletzte Pfote fühlt sich warm an und eventuell hat sich ein kleiner Abszess gebildet. Vielleicht blutet sie auch, dann sollten Sie die Pfote richtig verbinden können. In allen Fällen sollten Sie einen Tierarztbesuch nicht umgehen. Wer schnell handelt, verhindert langwierige Nachbehandlungen, wenn die Entzündung schon fortgeschritten ist. Manchmal verbirgt sich hinter einer entzündeten Pfote auch eine Allergie. Ein Hund, der ausgiebig auch auf der Pfotenoberseite leckt, könnte davon betroffen sein. Der Speichel färbt bei hellen Hunden zudem das Fell dunkelbraun.

Verbandsmaterial

Einen Pfotenverband anlegen

Hund mit Pfotenverband

Um einen Pfotenverband beim Hund anzulegen, brauchen Sie folgende Materialien:

  • sterile Wundauflage
  • Polsterwatte
  • Mullbinde
  • Klebeband oder Verbandklammern
  • Schere
  • Wundheilsalbe

Die Schritte sind:

  1. Reinigen Sie die Wunde mit Wasser oder Kochsalzlösung. Tragen Sie eine Wundheilsalbe auf.
  2. Legen Sie die Wundauflage auf die Wunde und polstern Sie die Zehenzwischenräume und die Ballen mit Polsterwatte.
  3. Wickeln Sie die Mullbinde um die Pfote und fixieren Sie sie mit Klebeband oder Verbandklammern.

Wer sich das ganz genau ansehen möchte, findet bei Pfotenverband beim Hund | tfa-wissen eine Schritt-für-Schritt Anleitung. Empfehlenswert!

Den Hund an die Pfotenpflege gewöhnen.

Schmutzige Hundepfoten

Es ist praktisch, wenn Ihr  Hund die Pfoten sauber machen lässt,  vor allem nach einem Spaziergang im Matsch oder Schnee. Hier sind drei einfache Schritte, wie Sie Ihrem Hund dieses nützliche Verhalten beibringen können:

 

  1. Bereiten Sie eine Schüssel mit lauwarmem Wasser und ein Handtuch oder eine Decke vor. Stellen Sie die Schüssel und das Handtuch in der Nähe der Tür auf, wo Sie mit Ihrem Hund reinkommen.
  2. Nehmen Sie eine Pfote Ihres Hundes und tauchen Sie sie vorsichtig in das Wasser. Massieren Sie die Pfote sanft, um den Schmutz zu lösen. Trocknen Sie die Pfote mit dem Handtuch ab. Wiederholen Sie dies mit den anderen Pfoten.
  3. Loben Sie Ihren Hund für seine Kooperation und geben Sie ihm ein Leckerli oder ein Spielzeug. Lassen Sie ihn auf dem Handtuch stehen oder liegen, bis seine Pfoten ganz trocken sind.

 

Allgemein ist es sinnvoll, die Pfoten regelmäßig anzufassen und anzuheben, zu betasten, zu streicheln oder zu massieren. Machen Sie das immer wieder mal. So gewöhnt sich ihr Liebling an die Prozedur.

Das hat zur Folge, dass das Pfotenputzen etwas Angenehmes wird und gleichzeitig die Pflege erleichtert. 

Krallenpflege beim Hund: Warum Sie damit Ihrem Liebling einen Gefallen tun

Krallenpflege beim Hund

Die Krallen beim Hund wachsen in etwa so schnell, wie beim Menschen die Nägel. Viele Hunde laufen sich die Krallen selbst perfekt ab, manche jedoch überhaupt nicht.

Das hat nicht immer etwas damit zu tun, dass der Vierbeiner zu wenig Auslauf hat.

Läuft die Fellnase hauptsächlich auf weichem Untergrund, auf Wiesen oder im Wald, können sich die Krallen weniger gut abnutzen, als bei Hunden, die viel auf Beton laufen. Auch das Gewicht der Vierbeiner und das Tempo der Hunde spielt eine große Rolle. Schwerere Hunde, die immer schnell flitzen, haben in der Regel kürzere Krallen, als kleine, leichtgewichtige Chihuahuas. Auch wachsen bei manchen Hunden die Krallen einfach schneller, als bei anderen. Werden die Krallen zu lange, kann dies zu Fehlstellungen der Zehen führen. Der Vierbeiner bekommt Schmerzen beim Laufen und auf Dauer kann es auch zu Haltungsschäden führen. Hat der Hund Schmerzen beim Auftreten, versucht er, diese durch eine andere Belastung abzuschwächen. Dadurch kommt es zu Fehlhaltungen und zu Abnützungen an den Schultern und der Hüfte. Zudem kann es passieren, dass die Krallen ins Fleisch hineinwachsen. Das schmerzt den vierbeinigen Begleiter natürlich auch. Es kann dadurch zu Entzündungen kommen. Häufig können die Krallen nun nur mehr vom Tierarzt aus dem Fleisch entfernt werden. Denken Sie nur daran, wie schmerzhaft ein eingewachsener Zehennagel sein kann. Genau solche Schmerzen verspürt ihr Hund auch.

Sie sollten die Krallen Ihres Hundes regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf kürzen. Die optimale Länge ist erreicht, wenn die Krallen den Boden nicht berühren, wenn der Hund steht.

So geht’s: Krallen schneiden wie ein Profi

Sie brauchen eine gute Krallenzange, die scharf und sauber ist. Sonst kann es sein, dass Sie Ihren Hund aus Versehen kneifen oder quetschen. Das tut ihm weh und er wird das Krallenschneiden zukünftig vermeiden. Manche Hunde finden es auch angenehmer, wenn Sie eine elektrische Feile benutzen.

Nach dem Schneiden sind die Krallen manchmal etwas rau und spitz. Das ist aber kein Problem, denn dein Hund läuft sich das schnell wieder glatt. Sie können aber auch mit einer Feile nachhelfen.

Am besten bringen Sie Ihrem  Hund schon als Welpe bei, dass Krallen schneiden kein Drama ist. Üben Sie jeden Tag mit ihm, indem Sie seine Pfote nehmen und so tun, als würden Sie schneiden. Dann merkt er, dass Sie ihm nichts Böses antun wollen. Und natürlich sollten Sie ihn auch immer ordentlich loben und mit Leckerlis verwöhnen.

Wenn Sie schon mal dabei sind, schauen Sie sich auch Zehenzwischenräume an. Dort können sich manchmal ungebetene Gäste wie Zecken oder Grannen verstecken. Die sollten Sie auch gleich entfernen.

Wie kürzt man die Krallen beim Hund richtig?

Um die Krallen Ihres Hundes richtig zu kürzen, brauchen Sie eine spezielle Hundekrallenzange oder eine elektrische Feile. Diese können Sie im Zoofachhandel und letzere auch im Baumarkt (dazu erzähle ich später mehr) kaufen. Außerdem sollten Sie ein Blutstillmittel bereithalten, falls Sie versehentlich in das lebende Gewebe der Kralle schneiden.

Das Krallenschneiden ist gar nicht so schwer, wenn Sie ein paar Tipps befolgen:

  1. Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre. Ihr Hund spürt Ihre Nervosität und wird unruhig. 
  2. Suchen Sie sich einen ruhigen Ort mit guter Beleuchtung aus. Setzen oder legen Sie Ihren Hund auf eine weiche Unterlage und nehmen Sie eine Pfote in die Hand. Loben Sie Ihren Hund für seine Kooperation und geben Sie ihm ein Leckerli oder ein Spielzeug.
  3. Untersuchen Sie die Kralle genau und suchen Sie nach dem Blutgefäß, das durch die Kralle verläuft. Dieses ist bei hellen Krallen leichter zu erkennen als bei dunklen Krallen. Schneiden Sie nur den Teil der Kralle ab, der über das Blutgefäß hinausragt. Wenn Sie unsicher sind, schneiden Sie lieber weniger als mehr ab.
  4. Schneiden oder feilen Sie die Kralle mit einem schnellen und sicheren Schnitt oder einer gleichmäßigen Bewegung ab. Achten Sie darauf, dass die Kralle nicht splittert oder reißt. Glätten Sie gegebenenfalls die Schnittkante mit einer Feile.
  5. Wenn Sie in das lebende Gewebe geschnitten haben, drücken Sie ein sauberes Tuch auf die Wunde und halten Sie es einige Minuten fest. Benutzen Sie ein Blutstillpulver, wenn zur Hand.

Falls Ihr Hund beim Krallenschneiden mit der Zange panisch reagiert (und davon gibt es nicht wenige), sollten Sie über den Einsatz einer Feile nachdenken. Im Tierfachhandel gibt es oft elektrische Feilen zu kaufen, nur leider ist  bei manchen Geräten die Motorstärke für harte Krallen nicht ausgelegt. Das heißt, der Motor setzt aus, wenn sie die elektrische Feile stärker aufsetzen. Das bringt dann gar nichts, weil sie mit einem stehenden Schleifkopf nicht arbeiten können. Von der Firma Dremel gibt es einen hervorragenden Schleifer und sogar inzwischen einen mit Hundefeilaufsatz. Diesen kann ich uneingeschränkt empfehlen.

Zum Schluss: ich habe eine super Videoanleitung zum Thema Krallen schneiden gefunden. Krallen schneiden beim Hund leicht gemacht + Geheimtipp – YouTube

Viel Spaß bei der Pfotenpflege

Empfohlene Produkte. Es handelt sich um Affiliate Links, d.h. ich erhalte eine kleine Provision, wenn Sie über diesen Link kaufen. Alle Produkte sind von mir getestet worden und kommen tagtäglich bei mir im Hundesalon zum Einsatz